Die Grenze
Guinea Ausreise
Carnet und Pass ausstempeln problemlos, nur das übliche es muss alles in 10 Büros kontrolliert werden Gedöns.
Senegal Einreise
Der Beamte erkennt mich wieder, lacht und begrüßt mich herzlich. Pass einstempeln (ohne Visum!) und Carnet in 5 Minuten erledigt. Bin froh wieder in Senegal zu sein.
27.12.
Die Fahrt,
merke dass ich etwas Afrikamüde bin. Das ganze Viehzeux auf der Straße geht mir voll auf den Keks. Bin schon soweit dass ich mir denke schade um die Ziege aber wär vermutlich ein absehbarer Schaden. Esel wär richtig Scheisse und Kuh wär eine Katastrophe. Kurz darauf läuft eine Ziege über die Straße, ich will rechts vorbei weil sie schon fast drüben war. Da dreht dieses blöde Vieh plötzlich um und ich kann gerade noch ausweichen. Muss so hart nach rechts lenken dass die linken Räder kurz in der Luft sind und ich Angst habe umzukippen.
Meine Viehzeuxklassifikation;
Ziegen sind die dümmsten.
Kühe sind die stursten.
Esel sind eindeutig die klügsten.
Bin am Weg nach Ziguinchor, hoffe dort meine KFZ Versicherung für Westafrika verlängern zu können. Von dort sind's dann nur noch 3 Stunden bis zu meinem näxten Ziel Cap Skirring.
War klar dass ich das nicht in einem Tag schaffe, hatte sogar 3 eingeplant. Da mein geplanter Zwischenstopp bereits um 16 Uhr erreicht war bin ich weitergefahren weils extrem heiß war, hätte wieder an nem wet t-shirt Contest teilnehmen können. Jede Stunde Halt gemacht und Wasser über mich gekippt. Ist zwar nach wenigen Minuten aufgetrocknet gibt aber kurz die Illusion frisch zu sein. Mit etwas Glück bin ich morgen schon in Ziguinchor. Leider hört sich die Karre schon wieder etwas komisch ich an. Heute keinen Bock mehr mich unters Auto zu legen, mach ich morgen vor Abfahrt.
Stellplatz Zwischenstopp im Nirgendwo,
bin kurz vor Einbruch der Dunkelheit in eine Piste eingebogen und hab mich irgendwo hingestellt.
Mit einer halben Packung Feuchttücher eine Punkerdusche durchgezogen und noch etwas geschrieben, dann ab ins Bett. Am Morgen steht Mitzis Futternapf nicht mehr beim Auto, auf der Gassirunde finde ich ihn dann ca. 150 Meter vom Auto. Außer dass sie leicht angeknabbert war alles okay. Da hatten wir wohl Besuch in der Nacht was mich etwas an Mitzis Wachhundqualität zweifeln lässt. Die üblichen Kontrollen am Auto, dass ich nach so kurzer Zeit wieder Öl nachfüllen muss gefällt mir nicht besonders, ist halt so. Aber gerade meine elfte Sorge. Gummimanschetten scheinen noch ganz zu sein obwohl die die sie zuletzt getauscht haben ölverschmiert ist. Kann ich auch grad nicht ändern. Hoffe einfach dass sie noch 400 KM hält. In Gambia gibt’s einen Platz mit einem deutschen Besitzer der soll Kontakt zu einem guten Mechaniker haben.
28.12.
Die Fahrt,
gibt 3 Kontrollen, alle wollen nur plaudern und wissen wie Mitzi heißt.
Dieses mal gibt es Affenherden statt Ziegen die über die Straße laufen, sind aber wesentlich verkehrstauglicher und stellen keine Gefahr da.
Dann schon wieder Rauch voraus, dieses mal ziemlich viel und von beiden Seiten der Straße. Also Fenster zu und durch. War überrascht eine Feuerwehr zu sehen, ziemlich modern und gerade am löschen. Rechts und links der Straße brannte das ganze vertrocknete Gras, aber nach 500 Meter war ich durch.
Erst gabs Asphalt, zwar wieder mit üppigen Schlaglöcher aber die waren immerhin markiert. Hatte mich schon gefreut dann kam 60 KM vor Ziguinchor wieder Piste, abwechselnd mit Pflaster mit großen Wellen drin.
Ziguinchor
Der erste Weg führte mich zu einem Versicherungsbüro wo ich meine KFZ Versicherung für Westafrika verlängerte. Dann wieder ein Riesenschreck, an 3 Geldautomaten in Folge funktionierte keine Kreditkarte. Die eine wurde sofort wieder ausgespuckt und bei der anderen hieß es, es kann keine Verbindung zur Bank hergestellt werden. Bei der 4. Bank dann alles gut.
Der Stellplatz,
Nachdem ich eingekauft habe zum Campingplatz gefahren. Extrem teuer, konnte etwas runter handeln aber immer noch zu teuer.
29.12.
Den ganzen Tag das Auto innen gereinigt und Wäsche gewaschen. Eine Riesenaction bei der Hitze, alles ausgeräumt, und tw. Zeux wieder in den Dachboxen verstaut. Danach versucht den Pistenstaub der innen, vorne und hinten alles bedeckte raus zu waschen. Nach 4 Eimer Dreckwasser hatte ich das Gefühl relativer Sauberkeit. Nachdem ich das Zeux das ich rausgeräumt hatte auch noch versucht hab halbwegs sauber zu kriegen und Mitzis und meine Matratze ausgebürstet hatte alles wieder rein. Das Tier noch gebürstet und ich war zufrieden.
Birgit und Peter aus Berlin mit ihrem alten Feuerwehrauto aus Österreich kennengelernt. Die beiden waren mir von Anfang an sympathisch und sind mit 2 Hunden unterwegs die so wie Mitzi auch keinen Sylvesterlärm vertragen. Sie waren schon mal in der Casamance und erzählten mir, dass der Ort den ich mir für Sylvester ausgesucht hatte nicht so ruhig war wie ich gehofft habe und dass sie ein Stück weiter nördlich ein schönes Plätzchen kennen.
30.12.
Ich frage die beiden ob sie sich vorstellen können dass ich sie eine Weile begleite und als sie einverstanden sind besuchen wir noch einen französtlichen Supermarkt mit Importkram. Ich leiste mir zu Luxuspreisen seit Marokko wieder mal Kekse und echten Käse, nicht diese faden Schmelzkäsedreiecke die es anscheinend in ganz Afrika gibt.
Die Fahrt,
Bei der ersten Kontrolle wird die Feuerwehr durchgewunken und ich soll stehen bleiben, da wir noch nicht Nummern getauscht haben fahr ich einfach weiter. Hinter mir pfeift der Poilzist wild in seine Pfeife, ich gebe Gas und nach den ersten 5 Minuten, immer einen Blick am Rückspiegel bin ich sicher dass niemand hinterher kommt.
Bei der zweiten Kontrolle bemängelt der Polizist meine Zulassung und behauptet die ist abgelaufen. Peter und ich versuchen ihm zu erklären dass das nicht stimmt aber er bleibt stur. Erst ein zweiter Polizist erklärt seinem Kollegen dass alles in Ordnung ist und wir können weiter.
Gab dann wieder Schlaglochasphalt, aber immer noch besser als das was kurz vor Ankunft passierte.
Hab mich komplett im Tiefsand fest gefahren. Keine Chance, weder mit Schaufeln noch mit Sandblechen rauszukommen. Passiert natürlich bei der größten Hitze, ist klar weil der Sand da die blödeste Konsistenz hat. Trotzdem Scheisse diese Action bei den Temperaturen.
Kein Millimeter ging mehr, also hat mich Peter mit der Feuerwehr ein Stück zurück gezogen.
Das ist das schöne Stück.

Bin dann den Weg abgegangen, ein Stück Sand konnte ich umfahren wenn ich eine Böschung runter und nach einer Kurve wieder rauf fahre. Ist zwar kein richtiger Weg sondern Wiese, der Boden scheint aber relativ fest zu sein. Dann gings rechts wieder mit Sand weiter. Also runter, vor der ersten Kurve in den zweiten Gang geschaltet und das Gaspedal durchgedrückt. Auf der Kuppe Lenkrad nach rechts und mit Karacho auf den Sandweg und am Gas geblieben. Da der Weg kurvig war und das Auto richtig geschwommen ist musste ich bis zu 90° nach links und rechts einschlagen. War ein wilder Ritt, das Auto schlingerte und kratzte immer wieder an beiden Seiten an den Büschen. Da ich nicht vom Gas ging kam ich auch wirklich durch, das letzte Stück noch etwas Gebüsch weg gemacht und auf der Wiese zu diesem wunderschönen Stellplatz gefahren. Über den Rückweg möchte ich mir noch keine Gedanken machen.
nördlich von Diebering
Der Stellplatz,
Kilometerlanger menschenleeren Strand. Dahinter zwischen Palmen und Büschen, das erste mal seit langem auch wieder Nadelhölzer. Hab mich für einen Platz 20 Meter vom Strand unter einer Palme entschieden wo ich am Nachmittag Schatten hab.
Ich bin durch eine kleine Kuppe und Bäumen etwas versteckt, sehe aber von meinem Sitzplatz das Meer und hab endlich wieder das Rauschen des Meeres als Einschlafmusik.
Nach einer Dusche die hier etwas bescheidener aber trotzdem erfrischend ist mache ich mir mit dem vielen Gemüse aus dem Supermarkt eine riesigen Salat. Danach noch ein paar Zeilen getippt und einen Film geguckt.
Mein Billigequipment funktioniert bestens.
Sonnenschutz;
Das Sonnensegel hat mit den Stangen, Heringen und Schnüren 49€ gekostet. Gemeinsam mit der Decke und ein paar Kabelbinder hab ich den perfekten Sonnenschutz.
Energie;
Meine 2 Powerbank, die größten die es im Moment gibt (je 39€) hab ich während der Fahrt über meine eingebauten USB Steckdosen geladen.
Oben das mobile Solarpanel (30€) lädt Handy und Tablet so schnell wie zu Hause. Die Powerbank dauert etwas länger funktioniert aber auch.
Außerdem lade ich damit die 12 V Ladegeräte für Batterien (für Taschen und Stirnlampe) und den Ersatzakku für die Kamera. Im Moment hängen gerade die Boombox und die Campinglampe mit eingebautem Akku dran.
Unten meine Dusche, hab in Ziguinchor Trinkwasser in 10 Liter Flaschen gekauft und nach dem ich die in meine Kannis umgeleert hab die Flaschen mit Brauchwasser gefüllt. Zwei 1 Liter Flaschen reichen für eine Dusche. Das grüne Ding ist ein Sprühkopf zum drüber Stulpen mit wirklich gutem Strahl (7€).
Badezimmer;
Mitzi bewacht einstweilen den Duschplatz.
Fürs Klo suche man sich einen schönen Platz und grabe ein Loch. Dann den Faltstuhl drüber und den Sonnenaufgang genießen. Maximaler Komfort bei minimalen Packmaß (39€).
Aussenküche;
War eigentlich als Backup gedacht falls mir die Gaskartuschen ausgehen die man nur in Europa bekommt. Jetzt hab ich noch eine Menge Kartuschen und der Gaskocher funktioniert nicht mehr. Zündet zwar, aber sobald ich los lasse geht er wieder aus. Wenigstens Kaffee am Morgen funktioniert damit.
Also den Hobokocher zusammen gesteckt, Holz gemacht und sicherheitshalber Sand zum Löschen dazu. Bin schon gespannt, für morgen hab ich noch Salat. Am Neujahrstag gibt’s dann den Test.
Sieht so aus.
31.12.
Der Morgen beginnt leider mit einer schlechten Nachricht, Birgit geht’s schlecht, kann sein dass sie Malaria hat. Ist noch nicht klar wie es bei ihnen weitergeht, obwohl mir klar ist dass ich ohne Backup hier nicht raus kann beschließe ich mich einzurichten.
Vorher muss ich noch Platz schaffen und beginne das tote Gestrüpp in dem sich außerdem Mitzis Leine immer verfängt abzusäbeln.
Anschließend gibt’s einen ausgiebigen Strandspaziergang mit Mitzi, natürlich mit viel Schwimmen für das Tier.
Bis zur Kuppe sinds nur ein paar Meter, dahinter ist der Strand.
Danach Frühstück für uns beide und nachdem ich noch etwas geschrieben hab beschließe ich Holz für ein Lagerfeuer heute Abend zu machen. Da es richtig heiß ist aber noch die Badehose angezogen und mit Mitzi schwimmen gegangen.
01.01.
Nix mit Feuer gestern, bin um 20 Uhr ins Bett:). War total müde, die Guineafahrt hat noch nachgewirkt. Danach knapp 500 KM Scheissstraße, die Autoputzaktion und das fest fahren waren auch nicht entspannend.
War der beste Jahrewechsel überhaupt! Von den Wellen in den Schlaf gewiegt, sonst kein Lärm und ein angstfreies Tier ohne den scheiss Böllerkram.
Um 7 Uhr hellwach, klar, 11 Stunden Schlaf und kein Kater. Nach dem Kaffe Gassirunde am Strand, dabei die Tierchen beim chillen gesehen.
Die gute Nachricht, Birgit geht’s etwas besser. Die beiden wollen morgen in den näxten Ort fahren wo es Malaraiatests gibt und danach entscheiden wie es weitergeht.
Den ersten Tag im Jahr hauptsächlich mit Mitzi im Wasser verbracht, obwohl das auch ziemlich warm ist ist es trotzdem erfrischend. Und ich habe ein glückliches Tier.
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