Zusammenfassung Grenze 27.10. - 01.11. 23

 

So, wieder umgeleitet ins Menü Senegal da ich noch immer hier bin und eine Weile bleiben werde.

Versuch mich kurz zu fassen, soll ja ein Reiseblog und kein Dramablog werden:).

Über die Versuche eins und zwei habe ich bereits berichtet, hier die gefahrenen Strecken;

 

27.10. 23

Kedougo-Segou-Kedougou (wegen Carnet)

Segou (Panne)-Kedougou > 163 KM Piste

7.257 KM


28.10. 23

Kedougou-Kalfourou-Tambacounda

7.754 KM

 


Versuch 3

 

31.10. 23

Tambacounda-Kalfourou

7.871 KM


Ausreise Senegal war kein Problem, auch der Stempel war plötzlich gratis (Polizeichef von Tambacounda hat mit der Grenze telefoniert), dann 1 Stunde Fahrt zur Guineagrenze. Dort nach 2 Stunden in der Gluthitze am chaotischten Ort den ich jemals erlebt hab erfahren, dass mein Visum wirklich nicht gültig ist (Erklärung folgt später).

 

Also wieder zurück zur Senegalgrenze, die waren richtig angepisst (hatten kein Schmiergeld erhalten). Da es bereits dunkel war freundlich gebeten dort im Auto schlafen zu dürfen. Der Zöllner hat mich mit Gebrüll (und wieder der Griff zur Waffe, habs allmählich satt bedroht zu werden) verjagt. Bei dem Stress ist mir ein folgenschweren Fehler unterlaufen, musste so schnell weg dass ich vergessen hab das Auto wieder ins Carnet einstempeln zu lassen. Mein Auto ist also seit 27.10. (ausgestempelt in Kedougou) illegal im Senegal.

 

Da ich total erledigt war und sicher nicht in der Nacht fahre also Stellplatz gesucht. Das einzige was ich gefunden hab war so eine Art Müllkippe mit Hütten wo Menschen gelebt haben. Das erste mal auf dieser Reise wo ich wirklich Angst hatte. Seltsame Gestalten die ums Auto geschlichen sind. War extrem froh Mitzi dabei zu haben. Dann mit Tränengasspray und dem Radmutterschlüssel neben mir geschlafen, knapp 2 Stunden und im Morgengrauen aufgebrochen Richtung Dakar.

 

 

01.11.-08.11 23

Dakar

8.485 KM


01.11. 23

Bin dann über 600 KM zurück nach Dakar gefahren. Im Wissen, dass mein Auto illegal ist richtig Schiss vor Polizeikontrollen.

Tatsächlich will der erste Polizist mein Passenvent sehen, braucht man wenn man kein Carnet hat und kostet je nach Laune des Beamten zwischen 250 Und 500€ (gilt auch im Gegensatz zum Carnet nur 2 Wochen).

Ich zeig ihm also selbstbewusst mein nicht gestempeltes Carnet und erklär ihm, dass ich deshalb kein Passenvent brauch (was theoretisch stimmt wenn's richtig gestempelt ist). Er blättert wichtig die leeren Seiten durch und wirft keinen Blick auf den Ausreisestempel und gibt es wieder zurück.

Dieses mal profitiert von der Unfähigkeit der Beamten hier. Ab jetzt bei jeder Polizeikontrolle von weitem mit meinem besten Lächeln salutiert (war mir richtig zuwider) und sobald in Hörweite ein lautes „ Bonjour Moniseur“ aus dem Fenster gebrüllt. Ist gutgegangen.

100 KM vor Dakar falsch abgefahren (ab da wär's Autobahn), und auf einer Piste gelandet. Sehr mühsam zu fahren, hat mich zusätzlich 2 Stunden gekostet. Bin die gesamte Strecke durchgefahren und am Abend todmüde an dem Stellplatz vom letzten Mal angekommen. Da ich mich erholen und ich in den näxten Tagen einiges erledigen muss wo ich Mitzi nicht mitnehmen kann hab ich uns ein Zimmer genommen.

 

02.11. 23

Heute also in die Botschaft von Guinea. Zuerst Taxifahrer gesucht und gefragt ob er die Adresse kennt (ich wusste, dass weder die Adresse noch die Telefonnummer die im Internet steht stimmt.). Hat er bejaht. Spoiler, wusste er nicht. Alle Taxifahrer sagen ja und haben keine Ahnung, durfte ich am näxten Tag nochmal erleben. Dann Preis für hinbringen, warten und zurückbringen ausgehandelt.

Nachdem wir 2,5 Stunden durch die Verkehrshölle von Dakar gefahren sind mit x mal fragen endlich die Botschaft gefunden. Näxter Fail (hätt ich mir denken können), jeder der mich kennt weiß, dass ich grundsätzlich keine kurzen Hosen trag. Seit ich im Senegal bin schon weil's anders nicht auszuhalten ist. Blöderweise heute auch und der Wachposten der Botschaft lässt mich nicht rein, Respektlos und so. Ich frag ihn höflich ob's nicht doch geht mein Hotel ist ewig weit weg, und schon wieder beginnt das Gebrüll (geht mir auch schon auf die Nerven). Also nen Laden gesucht und Hose gekauft.

So jetzt beginnt der angenehme Teil. In der Botschaft spricht zwar keiner ein Wort englisch, aber mit google translate geht’s. Er teilt mir mit, dass das mit dem e-Visa nicht immer funktioniert Und mein ungültigen wird gegen ein gültiges getauscht. Das ganze dauert eine ½ Stunde und ich hab endlich mein Visum. Also zurück ins Hotel.

 

02.11. 23

Muss mein Carnet Problem klären, würd nicht alleine zum Zollamt fahren selbst wenn ich französisch sprechen würde. Hier auf Verständnis zu hoffen wenn man einen Fehler gemacht hat (auch wenn mich der Zöllner eigentlich vertrieben hat) ist glaub ich nicht so eine gute Idee.

Deshalb auf zur österreichischen Botschaft, dieses mal hatte ich die richtige Adresse. Der Taxifahrer meinte zwar er kennt die Adresse aber ich hatte sicherheitshalber Google maps an. Nachdem er prompt in die entgegengesetzte Richtung gefahren ist hab ich ihm dann den Weg angesagt.

Bei der Botschaft alle supernett und Telefonnummer des Dolmetschers erhalten mit dem die Botschaft zusammen arbeitet. Ein Uniprofessor der perfekt deutsch spricht. Mein Problem erklärt und für Montag einen Termin vereinbart um gemeinsam zum Hauptzollamt zu fahren.

 

03.11. 23

Jede Menge Zeug erledigt und am Abend endlich ein Highlight. Das Spiel gegen Elversberg unter meinem riesigen Deckenventilator live verfolgt. Wenn ich Highlight schreibe kann man sich ja denken, wie's ausgegangen ist:). Bin also guter Laune, Spielbericht folgt im Fußballtagebuch.

 

04.11. 23

Im Schweiße meines Angesichts bei 38° innen das Auto gereinigt. Das viele Pistenfahren bei offenem Fenster hat heftige Spuren hinterlassen. Aber noch ganz gut gelaunt, Guineavisum in der Tasche, saubere Karre, Wasservorräte aufgefüllt und div. anderes Zeux erledigt.

Also der Plan am Montag (hoffentlich) das Carnet erledigen, Dienstag Reisevorbereitung und Mittwoch Richtung Guinea.

Dann krieg ich eine Nachricht, Schießerei in Conakry und gesperrte Grenzen. Nach kurzer Recherche, der inhaftierten Ex Präsident (lt. UNO Bericht verantwortlich für hunderte Tote und Massenvergewaltigungen) wurde mit Waffengewalt gemeinsam mit 3 anderen Häftlingen aus dem Gefängnis befreit.

So, meine Laune nicht mehr so gut. Hab mich entschieden nicht mehr alleine weiterzufahren.

 

05.11. 23

Der Plan ist eine Reisebegleitung zu organisieren. Will mich mindestens einem Fahrzeug anschließen, dazu mal mehrere Kontakte aktiviert. Auch die Reiseplanung geändert, weiß aktuell nicht ob der Plan nach SL zu fahren noch umzusetzen ist. Noch hab ich's vor, hängt zum einen davon ab ob ich mich jemand anschließen kann und wie sich die Situation in Guinea entwickelt.

 

Hab jetzt folgendes vor;

06.11. > Orga Carnet und Reisebegeitung suchen.

07.11. > Reisebegeitung suchen, da dies vermutlich kurzfristig nicht realistisch ist;

08.11. > falls das Carnet in Ordnung ist zurück nach St. Louis in die Zebrabar fahren.

 

Dort ist es wunderschön mit richtig coolem Strand wo vor allem Mitzi wieder auf ihre Kosten kommen soll. Dass ich mich erhol ist sicher auch nicht verkehrt. Auch wenn das Hotel hier ganz okay ist, Dakar ist eine unfassbar chaotische Stadt in der es höllisch heiß und stickig ist.

 

So ziemlich alle Overlander auf dem Weg Richtung Süden fahren über die Zebrabar, dort ist es realistischer Begleitung zu organisieren als übers Netz.

Stell mich drauf ein dort evtl. länger zu bleiben, das Schweizer Pärchen dass den Platz betreibt spricht deutsch und lebt seit 28 Jahren dort. Ich hoffe ein bisschen, dass ich dort auch das Auto repariert krieg.

 

Meine geneigten LeseInnen

 

Ich hoffe ihr hört jetzt ein paar Tage nix von mir, würde bedeuten ich kann morgen den Zollkram erledigen und bin am 08.11. am Abend in der Zebrabar. Sonst gibt’s morgen ein Update.

 

Wenn alles funktioniert melde ich mich spätestens am Wochenende. Wie gesagt, glaub nicht, dass das mit der Begleitung so schnell funktioniert. Da die Zebrabar in einem Nationalpark liegt wieder als Reisebericht mit Fotos. Bleibt dran, spannend wird’s auf jeden Fall:).

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