Kedougou

24.10. - 27.10. 23

7.094 KM


Die Fahrt (erster Teil),

die ersten 100 KM schöne (und teure) Autobahn, danach Landstraße durch viele Dörfer. Gab zwar Streckenabschnitte wo die Schlaglochdichte wieder zunahm, aber erträglich weil so wenig Autos unterwegs waren dass man gut auf die Gegenfahrbahn ausweichen konnte. Etwas anstrengender waren die Dörfer. Gar nicht so sehr wegen den Ziegen, Esel und Truthähnen die ständig die Straße kreuzten, die sah man rechtzeitig. Es gab so Boller die bis zu 20 cm hoch waren und ohne Rampe, die konnte man maximal mit Schritttempo überfahren. Kein Problem wenn's vorher Schilder gab, gab's aber nicht immer. Einmal spät gesehen und mit vl. 20 KM/h drüber, dachte das Fahrwerk hat was abbekommen. Nach dem ersten Schreck alles gut, hoffe ich zumindest. Aber die größte Herausforderung waren die Mopedfahrer, kein Problem wenn sie im Gegenverkehr kamen, da sah man sie rechtzeitig. Schwierig wenn sie rechts im toten Winkel überholen oder unvermittelt die Straße queren. Dann musste ich durch Kaolack durch, eigentlich eine größere Stadt, bin dort aber lieber die Pisten gefahren die waren nur staubig. Der Asphalt war um einiges heftiger als auf der Landstraße, und was für ein Chaos.

Entweder hatte ich bisher Glück bei den Polizeikontrollen oder die Warnungen waren übertrieben. Meist von sehr netten Beamten durchgewunken, einmal musste ich die Autoversicherung zeigen und zweimal den deutschen Führerschein. Den haben sie dann gewissenhaft minutenlang studiert was ziemlich witzig aussah. Begleitet wurde ich von den Buzzkocks und 999, wobei ich speziell dieses und dieses Lied gern hörte.


Zwischenstopp Tambacounda,

hab bei einer Tankstelle gefragt ob ich übernachten darf und Alvin den Tankwart kennengelernt. Alvin spricht etwas englisch und war super liebenswürdig. Durfte Klo und Dusche benutzen und er versicherte mir, dass die Security in der Nacht auf uns aufpassen wird. Am Morgen brachte er mir gratis Kaffee. Hatten eine Box draußen stehen wo ziemlich lang senegalesischer Hip Hop lief. Die Tanke ist so was wie ein Jugendtreff, am Abend kamen immer mehr Kids, war sehr amüsant:).

 


Die Fahrt (zweiter Teil),

jetzt gings durch den Nationalpark Niokolo-Badiar. Zwar immer noch ziemlich heiß aber wunderschön grün und immer wieder Wasser. Statt Ziegen warens jetzt Affen auf die man achtgeben muss, sind leider so schnell dass mir nur ein unscharfes Foto gelang. Gemauerten Häuser gab's hier nicht mehr, ab jetzt Lehmhütten mit Strohdach. Wie (relativ) angenehm kühl die sind weiß ich weil ich auch grad in so einer schlafe.

Gerade als ich dachte wie gut die Straße hier ist kam dann dieser Abschnitt. Bei Trockenheit geht’s problemlos mit 2WD, wies bei Regen aussieht weiß ich nicht. Das einzige was etwas mühsam ist, ist der Staub und zeitweise übles Wellblech. Hat Mitzi ordentlich durch geschüttelt, aber sie ist einfach der perfekte Reisehund.

 


Kedougou,

eigentlich auch eine Stadt mit 30.000 Einwohner, aber auch mit wenig intakter Infrastruktur. Nicht nur die Straßen sind miserabel, auch der Strom fällt hier regelmäßig aus. Hänge hier für 3 Tage fest weil mein Guinea Visum erst ab 27.10. gilt. Da es 39° hat leiste ich mir eine Hütte.

Der Stellplatz,

Campemoint Chez Moise besteht aus 4 Lehmhütten mit Strohdach und einer beschatteter Bar in der Mitte. Da mein Visum für Guinea erst ab 27.10. gültig ist und es die näxten Tage 39° hat, hab ich beschlossen mir für 3 Nächte den Luxus einer Lehmhütte mit großem Ventilator zu leisten. Fühl mich sehr wohl hier, die Sanitäranlagen sind zwar nix für zart besaitete Menschen, wieder mal den Vorteil des alten Punkrockers genossen:). Dafür gibt’s bis spät in die Nacht (sehr) lauten Reggae, mit Unterbrechungen wenn wieder mal der Strom weg ist. Zu Essen gibt’s einen Tagesteller (meist Reis und Bohnen) für umgerechnet 1,5€. Riesen Portion und ziemlich lecker. Woran ich mich nur schwer gewöhnen kann ist Nescafe, da meine Kaffeevorräte zu Ende sind muss ich wohl. Genau so eine Fehleinschätzung wie in Afrika Tabak kaufen zu können. Hab einen großen Vorrat an Blättchen dabei, sind sehr willkommene Geschenke. Wofür die wohl gebraucht werden:). Eine ziemliche Herausforderung für Mitzi (also auch für mich) sind jetzt neben den Katzen die vielen Ziegen die es hier gibt. Nicht nur beim Gassi gehen, die kommen auch hier rein und Mitzi ist ziemlich am durchdrehen.

Meine Behausung, 

 


Der Platz

 


Der Besitzer Mohammed und die Kellnerin Galè wollten unbedingt fotografiert werden und ins Netz, gern geschehen.

 


Übermorgen geht’s zur Grenze, hoffe mit meinem Carnet de Passages und dem Visum für Guinea passt alles. Wettervorhersage für näxte Woche ist nicht so prickelnd, durchgehend Regen. Mal schauen wie lange ich brauche Guinea zu durchqueren.

Die Menschen im Senegal sind super freundlich und es gab keinen einzigen Versuch mich abzuziehen. Was mich bei den Frauen neben ihrem Aussehen sehr beeindruckt sind ihre Klamotten und Frisuren. Und sie wirken ziemlich selbstbewusst.

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